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Starke Regenfälle mit einer Niederschlagsmenge von 80 mm innerhalb von 12 Stunden auf eine 70 cm hohe Schneedecke vom Vortag lösten am 10. Oktober 2011 im Einzugsgebiet des Milibachs im Berner Oberland eine Hangmure mit insgesamt 2‘000m³ Alienschiefer-Geschiebe aus. Das Bundesamt für Umwelt BAFU stufte diese Starkregenfälle als ein Jahrhundert-Niederschlag-Ereignis ein.
Bereits im August 2005 hatte ein Unwetter im Weiler Reute und in Meiringen zu einer Übersarung mit grossen Schäden geführt. Als Schutz für die beiden Siedlungen wurde im Anrissgebiet eine Kaskade von insgesamt 13 flexiblen Murgang-Barrieren mit einem Rückhaltevolumen von bis zu 10‘000 m³ installiert.
Dieses Multilevel-Murgang-Barrieren-System stoppte das Ereignis vom 10. Oktober 2011 mit geschätzten 2‘000 m³ Geschiebe, bevor sich die grosse Erosionskraft des Murgangs wie beim Ereignis 2005 ausbilden konnte. Dabei wurde die Barriere Nr. 2 vollständig, die Barriere Nr. 5 teilweise verfüllt. Die Sperre 1 oberhalb des Hangmurenabgangs blieb unberührt und die Sperren 3 und 4 wurden auf Grund ihres höheren Bassidurchlasses nicht gefüllt.
Durch rechtzeitiges Stoppen der mobilisierten 2‘000 m³ konnte der weitere Erosionsprozess des Murgangs auf Grund der instabilen Seitenflanken des Milibachs unterbunden und ein grösseres Murgangereignis mit eventuellen Folgeschäden für die Siedlungen flussabwärts vermieden werden. Nach eingehender Prüfung bei einer Feldbegehung vor Ort entschied sich der Kunde, die Barriere Nr. 2 zum Schutz der Flanken verfüllt zu belassen. Das Geschiebe in der Barriere Nr. 5 wird ebenfalls belassen und soll sich mit der Zeit durch den Normalwasserabfluss selber austragen.
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Hangmuren- und Murgangschutz