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Die Westseite Kalabriens (Süditalien) ist durch stark veränderliche orthogneisartige Aufschlüsse gekennzeichnet, die zu stark sandigen Böden verwittern. Bei starkem Regen wird die Verwitterungsschicht ins Tal geschwemmt und in die berühmten «Fiumare» geleitet.
Dieses Phänomen tritt vor allem in der Umgebung von Favazzina entlang des Flusses Scirío auf und bedroht das Eisenbahnnetz, die Autobahn SS18 sowie das lokale Strassennetz.
Um das Risiko zu begrenzen wurden Murgangbarrieren in Serie installiert. Dieses System wurde von Geobrugg in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Forschungsinstitut WSL in Birmensdorf, einer Abteilung der ETH Zürich, nach Feldversuchen in Illgraben entwickelt. https://www.youtube.com/results?search_anfrage=geobrugg+illgraben
Das System besteht aus 19 Barrieren verschiedenen Typs: UX180, UX100 und VX100. Ausgelegt für Bauhöhen zwischen 4 bis 6 Metern - insgesamt 970 Quadratmeter. Alle Geobrugg-Barrieren sind CE-gekennzeichnet und erfüllen die höchsten Anforderungen des entsprechnden EAD (European Assesment Document).
Bereits in der Woche nach der Installation der ersten Barrieren ereignete sich ein Murgang. Dieser wurde von der obersten Barriere vollständig gebremst. Weitere Murgänge betrafen auch die übrigen Barrieren. Nach einigen Inspektionen wurde beschlossen, die Barrieren nicht weiter zu entleeren, um keine weiteren Rutschbewegungen auszulösen.
Das zurückgehaltene Murgangmaterial stabilisiert die Böschungsflanken des Gerinnes und reduziert so die Entstehung von weiteren Murgängen. Kontrollen zeigten den hervorragenden Zustand der Barrieren auch nach dem Ereignis: Es war kein Eingriff an den Barrieren notwendig, nur einige Verankerungen waren geringfügig beschädigt. Das Bremssystem zeigte keine Beeinträchtigung.
Italien
Regione Calabria
Donatella Palma, Geoflum Engineering SrL
Idrogeo Srl, Cosenza
Strasse, Eisenbahn
GEOBRUGG SUPERCOATING