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online Geobrugg Fachtagung 2021
4 Mai 2021, 08:30 - 12:00 / , CH

Zum Schutz von Infrastruktur und Wohngebieten sind flexible Steinschlagschutzsysteme zu einem wichtigen Bestandteil geworden. In den 1980er-Jahren war die Energieaufnahmekapazität auf max. 300 kJ begrenzt. Durch Weiterentwicklungen konnten die Systeme in den 1990er-Jahren Energien bis 2'000 kJ aufnehmen.

Seit der Einführung der Schweizer Richtlinie über die Typenprüfung von Steinschlagschutznetzen im Jahr 2001, und entsprechenden Europäischen Richtlinien, wurden Systeme mit 3'000 kJ, 5'000 kJ, 8'000 kJ und 10'000 kJ Energieaufnahmekapazität entwickelt. Mit diesen Weiterentwicklungen wird ein Beitrag zum Schutz der Menschen geleistet.

Die Vorgaben in den gültigen Richtlinien beziehen sich auf einen zentralen Treffer in das Mittelfeld einer Barriere mit drei Feldern. Nachweise über die Funktionstauglichkeit der Steinschlagschutzsysteme in den Randfeldern, sowie für asymmetrische Treffer oder Treffer im oberen Drittel der Systeme sind bisher kein Bestandteil. Dieser Sachverhalt ist meist nicht bekannt und kann bei Planungen nicht berücksichtigt werden.

Die online Geobrugg Fachtagung «Funktionsweise und Weiterentwicklung von Steinschlagschutzsystemen zur Erhöhung der Sicherheit» beleuchtet diesen Sachverhalt aus den verschiedenen Perspektiven. Die Referenten sind Spezialisten aus dem Bereich Naturgefahren, Behördenvertreter, Mitarbeiter von Zulassungsstellen und von Kantonaler Ebene.

Die Veranstaltung wird bilingual in deutscher und französischer Sprache mit einer Simultanübersetzung durchgeführt.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

Program

 

  8:30

«Naturgefahr Steinschlag – Erfahrungen und Erkenntnisse»

Werner Gerber fasst die wichtigsten Arbeiten seines Wirkens an der WSL zusammen und er geht vor allem auf einige Resultate der Typenprüfung ein. Dabei werden die Bremszeiten und Bremswege der Wurfkörper im Netz näher analysiert. Im Weiteren zeigt er wie ein Aufprall auf Boden funktioniert und sie können mitverfolgen wie eine Betonplatte reagiert, wenn sie von einem Betonklotz getroffen wird.

 

Werner Gerber, Bauing. FH - ehemalig Eidg. Forschungsanstalt WSL

In seinen 34 Jahren am WSL war er die meiste Zeit in der Steinschlagforschung tätig: er hat unter anderem die Formeln zur Berechnung der Geschwindigkeiten aus Steinschlagspuren entwickelt, war mit Messung von Rotation und Verzögerung mit neu entwickelten Sensoren involviert. Ausserdem war er 15 Jahre für die Typenprüfung von Steinschlagnetzen in Walenstadt (gemäss Richtlinie BAFU 2001) tätig.

 

08:55

Qualitätsbeurteilung von Steinschlagschutznetzen in der Schweiz 

Seit einigen Jahrzehnten werden Steinschlagschutznetze eingesetzt, um Menschenleben und Sachwerte in Gefahrengebieten zu schützen. Der Bund subventioniert daher solche Projekte in der Schweiz - jedoch nur beim Einsatz von Netzen, welche ihre Funktion in der Praxis nachweislich sicher erfüllen. Daher müssen die einzelnen Produkte einheitlich nach klaren Kriterien geprüft und beurteilt werden. Wie, erfahren Sie in diesem Vortrag.

 

Dr. Armin Rist, Stv. Leiter Kompetenzbereich Geotechnik und Naturereignisse - Berner Fachhochschule

Hat Umweltwissenschaften an der Technischen Universität München studiert und über Hangstabilität im alpinen Permafrost am WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung promoviert. Er ist Studienleiter des CAS Gebäudeschutz gegen Naturgefahren und Stv. Leiter Kompetenzbereich Geotechnik und Naturereignisse der Berner Fachhochschule in Burgdorf tätig. Zudem forscht er im Bereich alpiner periglazialer Geomorphologie am Geographischen Institut der Universität Bern.

 

09:25

Das «Chant Sura» Testgebiet: Fortschritt durch Grossexperimente

Die Geländekammer Chant Sura am Flüelapass dient der RAMMS Gruppe des WSL Institutes für Schnee- und Lawinenforschung seit einigen Jahren als Testgebiet für Steinschlagtests im Grossformat. Dieser Vortrag zeigt die experimentelle Entwicklung hin zu einem Testgelände, wo nun flexible Steinschlagbarrieren unter echten Bedingungen getestet werden können.

 

Dr. Andrin Caviezel, WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF

Erwarb 2010 seinen MSc-Abschluss in Physik an der ETH Zürich und promovierte anschliessend am Paul Scherrer Institut (FEMTO Gruppe) und der ETH Zürich zum Thema: Ultrafast Coherent Dynamics in Mixed Valence Manganites. Seit 2015 arbeitet er am SLF im Bereich Lawinen und Prävention in der RAMMS Gruppe und ist seit 2016 Projektleiter der Steinschlagexperimente.

 

09:50

 
Pause
 

 

10:00

Neue Testmethoden für mehr Sicherheit.

Zusätzliche Tests zur Erhöhung der Sicherheit von Steinschlagschutzsystemen.

Geobrugg startete 2019 zusammen mit dem SLF Davos ein Innosuisse Forschungsprojekt «Erhöhung der Gebrauchstauglichkeit flexibler Netze im natürlichen Terrain durch grossmassstäbliche Steinschlagtests». Andreas Lanter zeigt die Probleme der bisherigen Testmethoden auf und präsentiert die aktuellen Forschungsergebnisse, insbesondere die Schwierigkeit der zusätzlichen Kräfte durch Rotation. Abschliessend werden neue zusätzliche Testmethoden und ihre Vorteile vorgestellt.

 

Andreas Lanter, Project Manager R&D Geohazard Solutions - Geobrugg

Nach seiner Lehre als Polymechaniker bei Leica Geosystems, absolvierte er sein Studium in der Fachrichtung Maschinenbau an der ZHAW School of Engineering. Seit 2014 ist er bei Geobrugg in der Abteilung Research & Development Projektleiter für den Bereich Steinschlag. Dabei ist er unteranderem für die Steinschlagtest im Geobrugg Testgelände in Walenstadt und am Flüelapass verantwortlich.

 

 10:25

 
Nationalprojekte C2ROP und C2ROP2: Flexible Steinschlagbarrieren : Tests und Simulationen

NGE Fondations ist als Bauunternehmen, welches Lösungen zum Schutz vor Naturgefahren anbietet, stark in das nationale französische Projekt C2ROP eingebunden. Dieses Projekt bringt alle Akteure auf dem Gebiet der Steinschlaggefahren zusammen: von der Charakterisierung der Gefahr bis hin zu Schutzvorrichtungen und dem Management des damit verbundenen Risikos. In diesem Rahmen wurde eine grosse experimentelle und numerische Kampagne an einem Steinschlagnetz durchgeführt. Das Verhalten einer Struktur, die einer Vielzahl von Aufprallbedingungen ausgesetzt ist, wurde untersucht.

 

Dr. Ignacio Olmedo, Ingénieur R&D - NGE Fondations

Ignacio Olmedo ist Diplomingenieur von der Polytechnischen Schule von Katalonien (UPC-Barcelona). Anschließend schloss er 2015 eine Doktorarbeit über die experimentelle und numerische Untersuchung von Gehölz-Bauwerke als Steinschlagschutz am INRAe (Grenoble-Frankreich) ab. Jetzt ist er als F&E-Ingenieur bei NGE Fondations für die Entwicklung von Steinschlag- und Lawinenverbauungen zuständig: vom Design bis zur Prüfung und Validierung. Seit 2020 ist er auch angehender Bergführer an der Nationalen Ski- und Bergsteigerschule.

 

 

10:50

LIVE Podiumsdiskussion:

«Funktionsweise und Weiterentwicklung
von Steinschlagschutzsystemen zur Erhöhung der Sicherheit»

Teilnehmende:

Reto Baumann, stv. Sektionschef Rutschungen, Lawinen und Schutzwald - BAFU
und Präsident der Expertenkommission Lawinen und Steinschlag - EKLS

Daniel Bumann, Geschäftsleitung IBR Ingenieurbüro GmbH

Bernard Biedermann, Nationale Plattform Naturgefahren PLANAT
und Directeur technique Nivalp SA

Dr. Christian Wilhelm, Bereichsleiter Naturgefahren – Amt für Wald und Naturgefahren, Kanton Graubünden 

 

Moderation:

Helene Hofmann, Scientific Relations & Product Manager – Geobrugg

Eberhard Gröner, Regional Manager Europe-NW – Geobrugg

   
Ende der Veranstaltung ca. 11.45 Uhr  

 
Änderungen vorbehalten.

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Eberhard Gröner

Head of Geotechnics Geohazard Solutions

Helene Lanter

Scientific and Technology Manager

Andreas Lanter

Project Manager R&D Geohazard Solutions

4
Mai

online Geobrugg Fachtagung 2021

4 Mai 2021, 08:30 - 12:00
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